Kindheit und Jugend des Komponisten Bernd Alois Zimmermann (1918 - 1970) im katholischen Voreifeldorf Bliesheim, aus der Sicht seiner Geschwister. Seine Erziehung im Salvatorianerkolleg Steinfeld in der Eifel und der Einfluss des dort begrabenen rheinischen Heiligen Hermann-Josef. Seine Kriegserlebnisse in Frankreich und Russland als Meldereiter und Soldat der Wehrmacht. Die Selbstvergewisserung des ehrgeizigen jungen Mannes durch Tagebuchtexte und erste Freundschaften mit Musikern wie der Pianistin Tiny Wirtz und seiner Frau Sabine von Schablowsky. Der Komponist Heinz Holliger spricht über die Klangwirkung und Bedeutung seiner Musik heute.
Wenn ich früher aus dem Fenster schaute, zuhause, sah ich ein Straßenschild. Ein sehr langes Schild für eine sehr kurze Straße in unserem Neubauviertel. Das Schild bestand aus vier Worten, die mit Bindestrichen verbunden waren, zwei Vornamen, ein Nachname, so ein üblicher mit -mann, dann noch das Kürzel Str., mehr Platz war nicht, der Name drängte die Straße an den Rand. Es gab noch einen Ort, der auch so hieß, das war die Musikschule im Nachbardorf. Ein großes blassgelbes Gebäude, in dem ich Flöte lernen sollte und vor dem ich mich fürchtete. Wer war das? Bernd Alois Zimmermann? Er kam wohl daher, aus den leeren Fluren, wo aus jedem Raum ein anderes Instrument tönt. Einer von der Musik. Meine Grundschule hieß „Erich Kästner“ von dem gab es Kinderbücher, die hatte ich gelesen. Kästner kam aus irgendeiner entfernten Stadt, Zimmermann aber kam aus der Frankenstraße, wurde, einer Tafel nach, ein paar Häuser neben der Metzgerei geboren. Mehr als daß er ein Komponist war, der in meinem Geburtsjahr starb, wusste ich nicht, als ich wegzog. In Berlin lieh mir jemand seine Musik aus und die kleine Seitenstraße wurde zum ersten Hinweis auf den Bliesheimer, der das „Requiem für einen jungen Dichter“ geschrieben hatte und von dem ich mehr und mehr hören wollte. Ihn, seine Spuren, in meinem Dorf zu suchen, wurde zum Anfangspunkt einer Zeitreise.
Saskia Walker
Regie: | Saskia Walker |
Produktion: | Sprechfilm |
Kamera: | Nicolai Albrecht |
Schnitt: | Andreas Eberlein |
Ton: | Frederik Walker |
Tonmischung: | Georg Morawietz |
Stimme: | Georg Bonn |
Sabine von Schablowsky (Witwe des Komponisten)
Josef Zimmermann (Bruder des Komponisten)
Christel Schmitz (Schwester des Komponisten)
Heinz Holliger (Komponist)
Tiny Wirtz (Freundin und Pianistin)
und Hubertus Misgeld, Pater Wolfgang, Günther Noll
Filmlänge: 44min
Aufnahmeformate: mini-DV, 16mm
Vorführformate: BetaSP (Bluray und DCP auf Anfrage)
1998 Akademie der Künste
Berlin (Premiere) |
1999 Filmfestival Minsk (Bester
Nachwuchsdokumentarfilm) |
1999 Theater Basel (Begleitprogramm zur
Oper "Die Soldaten") |
2010 Musica, Festival International de
Musique d’aujourd’hui, Strasbourg |
2013 Cresc-Biennale, Frankfurt/Main |
"Das Bliesheimer Kreuz - das klingt nach den sakralen Holzstatuetten, die hier die Landstraßen säumen, nach Schuld und schwer zu tragender Aufgabe. Im Dokumentarfilm von Saskia Walker dagegen erscheint ein schlichtes Autobahnschild, die Abzweigung bei Köln. In dem kleinen Ort Bliesheim wurde Bernd Alois Zimmermann vor achtzig Jahren geboren. In dessen katholischer Enge wuchs er auf, besuchte von dort aus die Klosterschule Steinfeld, war Ministrant, wurde als kaum zwanzigjähriger Musikstudent in den Krieg geschickt. Der Film geht auf behutsame, phantasievolle Spurensuche der frühen Jahre..."
Tagesspiegel 11/1998
"Zimmermanns Jugend in Bliesheim, seine Zeit im Internat in Kloster Steinfeld und die Kriegsjahre werden hier gezeigt, in stimmungsvollen Bildern, in Wortbeiträgen von Zeitzeugen. Ein beeindruckender, packender Dokumentarfilm."
Kölner Stadtanzeiger 04/2008
"Ein einfühlsames Porträt des Komponisten"
Kölnische Rundschau 03/2008
"Der Film berichtet eindrucksvoll von Zimmermanns Kindheit und Jugend in Bliesheim, von der dörflichen Enge zwischen Kirche und Karnevalsumzug, in der der Komponist groß wurde, vom prägenden Einfluss seiner Schulzeit im Kloster Steinfeld, von seinen Kriegserfahrungen - hautnahe und aufschlussreiche Einblicke in eine Zeit und in eine Lebenswelt, die auch vielen Zimmermann-Verehrern kaum vertraut sein dürfte, Einblicke, die eindringlich belegten, welch weiten Weg der Komponist zurücklegen musste, dessen musikalische Sozialisation im wesentlichen während der Zeit des Dritten Reiches stattgefunden hatte, um zu demjenigen zu werden, als den wir ihn heute bewundern."
Hifi-Forum 04/2008
Saskia Walker |
Choriner Strasse 63 |
10435 Berlin |
saskiawalker@sprechfilm.de |
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